Sonntag, 13. Dezember 2015

Peinlich, peinlich Deutschland

Peinlich, peinlich, Deutschland: der rechte Terrorismus im eigenen Land nimmt wieder zu und ein Angriffskrieg gegen ein Land, das schon genug Gewalt erleiden muss. Was wäre, wenn Deutschland zerbombt würde, weil deutsche Terroristen Migranten ermorden und Flüchtlingsheime anzünden?
Kein Mensch käme darauf, das für vernünftig zu halten, aber der Krieg gegen Syrien soll vernünftig sein? Peinlich, peinlich, wenn man keine anderen Lösungen gegen Terrorismus im 21.Jahrhundert findet, sondern sich erneut der Barbarei verschreibt.

Kriegsbefürworter führen gerne Thomas Hobbes Theorien ins Feld Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, dieser Naturzustand des Menschen, in dem jeder Mensch mit jedem im Krieg sei, ist aber nach Hobbes Theorien nur durch den Absolutismus, die Aufgabe sämtlicher Rechte aller Menschen an einen Souverän, zu bewältigen, der alle Macht und Gewalt im Staate inne hat. Eindeutige Argumente gegen eine Demokratie, gegen die Freiheit des Einzelnen, gegen die Zivilisation werden hier als Werte angeboten, die in einer Demokratie nichts zu suchen haben dürften.

Auch die Theorien des gerechten Krieges, (Augustinus, Thomas von Aquin) werden als Argumente immer wieder angeführt, sehen wir uns die Gründe nach Thomas von Aquin an, einen gerechten Krieg führen zu dürfen:

Zu einem gerechten Krieg sind drei Dinge erforderlich: Erstens die Vollmacht des Fürsten, auf dessen Befehl hin, Krieg zu führen ist. Denn es ist nicht die Sache einer Privatperson, Krieg zu veranlassen ...
Zweitens ist ein gerechter Grund verlangt. Es müssen nämlich diejenigen, die mit Krieg überzogen werden, dies einer Schuld wegen verdienen ... 

Drittens wird verlangt, dass die Kriegsführenden die rechte Absicht haben, nämlich entweder das Gute zu mehren oder das Böse zu meiden.

Falls es jemals eine Rechtfertigung für einen solchen Krieg geben sollte, der (ein 4. Kriterium)  nicht durch weniger Gewalt abgewendet werden könnte, untersuchen wir Aquins Kritierien in Bezug auf die aktuelle Lage.

Punkt Eins ist sicher erfüllt.

Punkt Zwei kann nicht erfüllt werden, weil ein Land nicht für seine Terroristen steht und somit für die Taten Einzelner oder einer terroristischen Vereinigung nicht gerade stehen muss, sowie Deutschland nicht für die NSU-Morde gerade stehen muss.

Punkt Drei kann nicht erfüllt werden, weil Rache auf die Terroranschläge folgte und Rache zu den niedrigsten Motiven der Menschen zählt, somit nichts Gutes bewirken kann und weil wir durch andere Kriegseinsätze wie in Afghanistan wissen, dass wir das Böse mit solchen Rachetaten in den arabischen Ländern nicht meiden, sondern vermehren.

Doch wie kommt es dann zum Krieg, zur Bildung der kriegerischen Masse und der Unterstützung des Volkes bei solchen Taten?

 Hierzu noch ein Zitat von Canetti:

Wie kommt es zur "Bildung" der kriegerischen Masse? Was schafft von einem Augenblick auf den anderen , diesen unheimlichen Zusammenhalt? Was bringt den Menschen dazu, so viel aufs Spiel zu setzen? ...
Es ist ein ganz erstaunliches Unternehmen. Man beschließt, dass man mit physischer Vernichtung bedroht ist (im Syrienkrieg geht es offiziell nicht einmal um Angst vor physischer Vernichtung, sondern nur um die symbolischen Werte von Solidarität (zu Frankreich) und Freiheit (Terroristische Angriffe auf freie Kulturausübung), denn physisch bedroht fühlt sich weder Frankreich noch Deutschland, Anm.: der Autorin) und verkündet diese Bedrohung vor aller Welt: "Ich kann getötet werden" ("Unsere Freiheit kann getötet werden", Anm. der Autorin), erklärt man und leise denkt man dazu: "Weil ich den oder jenen töten will."  Der Ton müsste in Wahrheit auf dem Nachsatz liegen: "Ich will den oder jenen töten, deshalb kann ich getötet werden." (Elias Canetti, Masse und Macht, Die Doppelmasse: Der Krieg, S. 82)

Der Irrsinn dieses Angriffskrieges gegen Syrien liegt auf der Hand: Weder Frankreich, noch Deutschland fühlen sich durch Syrien bedroht, also müssen westliche Werte den Angriff rechtfertigen, so, als wäre es möglich, einen Wert zu stürzen. Eine terroristische Vereinigung (IS) wird zum Staat emporgehoben und mit Syrien gleichgesetzt,  um statt Strafverfolgung nach westlichen Werten, eine unschuldige, selbst verfolgte Bevölkerung angreifen zu können, die jetzt nicht nur vor den Terroristen im eigenen Land fliehen muss, sondern zusätzlich vor den Bomben der NATO. Peinlich, wenn die eigenen Gesetze und Werte so missachtet werden.

Auch die öffentlichen Sprachverwirrspiele wie Islamischer Staat oder Islamisten statt Terrorismus zu sagen und zu schreiben, haben sowohl rechtes Gedankengut auch in der Mitte der Gesellschaft wieder aufflammen lassen, als auch die Zustimmung vieler zum Krieg bewirkt. Ich habe viele Gespräche geführt mit Menschen, die diese Begriffe verständlicherweise fehldeuteten, einmal, um Klarheit zu schaffen, zum anderen, um die Stimmungsmache, die diese Begriffe implizieren, damit durchschaubar zu machen. Die Aufklärung ist übrigens ein probates Mittel gegen Rechts und gegen Krieg.

Diese Machtgeilheit, Doppelmoral und Perversion des Westens, finde ich manchmal richtig zum K., auch wenn ich westliche Werte schätze, so lange sie nicht missbraucht werden, wie z.B. für diesen Krieg oder um rechtes Gedankengut wieder salonfähig zu machen.

Freundschaft und Solidarität bedeuten für mich übrigens, einen Freund vor seinen Dummheiten zu bewahren und mit ihm vernünftige Strategien zu entwickeln, nicht, die Dummheiten kopflos mit ihm gemeinsam zu begehen.
 

Sonntag, 29. November 2015

Schizophrenie und Wissenschaft

Bateson u.a., Palazzoli, Sechehaye und Schiff haben viel zu den Erkenntnissen der psychologischen Ursachen der Entwicklung einer Psychose beigetragen, meiner Ansicht nach, die wichtigsten Vertreter der psychotherapeutischen Praxis zu Theorien und  Behandlungansätzen bei Schizophrenie.

Die naturwissenschaftlichen Forschungen der letzten Jahre konnten diese Theorien um einige Erkenntnisse bereichern, wie z.B. die Hirnveränderungen bei Psychosen durch Sport positiv beeinflusst werden können oder dass Hochbegabung und Schizophrenie den gleichen genetischen Ursprung besitzen. Dies ist insofern wichtig, da Sport eine Psychotherapie postiv unterstützen kann, als auch um psychologischen Vorurteilen vorzubeugen, die in der Vergangenheit Hochbegabung und psychische Erkrankung stark der Mode unterwarfen und Menschen mit Diagnosen, die angeblich eine höhere Intelligenz aufwiesen als Normalbürger, von Schizophrenie, Borderline-Syndrom bis zur Dissoziativen Identitätsstörung abwechselnd als hochbegabt bezeichneten.

Auch gibt es neuere Erkenntnisse zu der Verteilung von psychotischen Erkrankungen in der Bevölkerung, während man früher annahm, dass Schizophrenie überall gleich mit einem Prozent in der Bevölkerung vertreten sei, weiß man heute, dass die Landbevölkerung weitaus weniger Prozentfälle als die Stadtbevölkerung aufweist. Dies passt auch zu meinen Beobachtungen, dass Reizüberflutung ein Haupttrigger bei Psychosen ist.

Will man aber eine Psychose umfassend verstehen, wird man nicht drumherum kommen, sich außer mit den klassischen Wissenschaften (Psychologie, Medizin, Biologie) zur Erforschung der Schizophrenie, auch mit der Philosophie zu beschäftigen, insbesondere mit der Seinsphilosophie und dem Konstruktivismus, denn nur, wer das Hinterfragen des Seins und der Welt intellektuell nachvollziehen kann, ist in der Lage zu begreifen, in welcher Situation sich jemand mit einer Psychose befindet. Diese Diskussion wird aber in meinem Fachbuch noch ausführlich geführt werden, hier soll sie nur als kleiner Denkanstoss dienen.

Samstag, 28. November 2015

Sonntag, 15. November 2015

Masse und Schizophrenie - ein Vergleich

Bateson u.a. untersuchten die Bedingungen, in denen es zur Schizophrenie kommt, eine der untersuchten Bedingungen ist die Theorie des Familienleibes, die kurz zusammengefasst besagt, dass alle Familienmitglieder einer Familie, in denen ein oder mehrere Kinder an Schizophrenie erkranken, einen einzigen Familienleib besitzen, in der keine Individualität und Abgrenzung zulässig ist. Massen reagieren hier ähnlich wie schizophrene Familien, sie besitzen nur einen Leib, einen Massenleib, der eine körperliche und geistige Abgrenzung verbietet, bzw. unmöglich macht.

Aus diesem Zusammenhang, des Massenleibes sind dann eben auch Massenhysterien bis hin zu Massenhalluzinationen (Marienerscheinungen) und Massenverfolgungswahn (Verschwörungstheorien), Kriege und Terrorismus zu erklären, denn es ist ausreichend, dass einer halluziniert, sich verfolgt fühlt, um die gesamte Masse in ihrem Massenleib, mit eben auch nur einem Gehirn (Gustave Le Bon) für die gesamte Masse, zum Halluzinieren zu bringen und/oder in einen Verfolgungswahn hinein zu katapultieren.

Die Führer solcher Massen leiden stets an Größenwahn, der auch die Masse in einen Größenrausch katapultiert, hier ist sie (die Masse) leicht manipulierbar und zugänglich für Halluzinationen, Verfolgungängste und schließlich auch Gewalt, da das Austreten aus dem Massenleib tabu ist.

Samstag, 14. November 2015

Masse und Ideologie

Aufgrund der starken Ideologienbildung der letzten Monate, die sich leider auch in der Mitte der Gesellschaft immer weiter ausbreitet und die ich wesentlich bedrohlicher finde, als die Geschehnisse selbst,  ich finde dabei nicht nur die neue rechte Bewegung bedrohlich, sondern ebenso die neue deutsche Willkommenskultur, die eine ähnliche Massenhysterie aufweist, wie die Rechten, eine kleine Stellungnahme. Verständlich, dass die Presse diese Hysterie anfeuert, da jede Menge Bürgerhelfer benötigt werden, gefährlich ist das trotzdem.  Manchmal würde ich die Leute gerne schütteln und sie zum Durchatmen und selbst Denken auffordern, aber dazu ein Zitat von Gustave Le Bon.

Triebhaftigkeit, Beweglichkeit und Erregbarkeit der Massen

Bei der Untersuchung ihrer grundlegenden Charakterzüge sagten wir, dass die Masse beinahe ausschließlich vom Unbewussten geleitet wird. Ihre Handlungen stehen viel öfter unter dem Einfluss des Rückenmarks als unter dem des Gehirns. Die vollzogenen Handlungen können ihrer Ausführung nach vollkommen sein, da sie aber nicht vom Gehirn ausgehen, so handelt der Einzelne nach zufälligen Reizen ...

Die mannigfachen Triebe, denen die Massen gehorchen, können je nach dem Anreiz edel oder grausam, heldenhaft oder feige sein, stets aber sind sie so unabweisbar, dass der Selbsterhaltungstrieb vor ihnen zurücktritt ...

 Daher sehen wir sie (die Masse) auch in dem selben Augenblick von der blutigsten Grausamkeit zum unbedingtem Heldentum oder Edelmut übergehen. Die Masse wird leicht zum Henker, ebenso zum Märtyrer.  (Psychologie der Massen, Die Massenseele, S. 40)

Samstag, 7. November 2015

Sterbehilfe - Bundesregierung errichtet Schwarzmarkt mit Zyankali

Frankfurt 2013 beschloss die Bundesärztekammer, Ärzten zu verbieten,  Todkranken beim Suizid zu helfen. Während Beihilfe zum Suizid weiterhin straffrei blieb, drohten Ärzten jetzt Sanktionen, wenn sie Menschen mit quälenden todbringenden Erkrankungen, Medikamente verschrieben, die sie von ihren Qualen befreien konnten.

Der Bundestag legt jetzt nach, gestern beschloss er, dass geschäftsmäßige Sterbehilfe unter Strafe zu stellen sei. Ärzte, die ihrer Berufsethik nach, Menschen die Qualen des Todeskampfes ersparen wollen, riskieren jetzt nicht nur ihre Zulassung als Arzt zu verlieren, sondern zusätzlich ein Strafverfahren.

Um die Auswirkungen solcher Beschlüsse und Gesetze zu untersuchen, fuhr Gedankenfetzen nach Frankfurt, um sich dort mit ansässigen Drogendealern zu unterhalten. Nachdem Junkies in den 80ern durch tägliche Razzien am Frankfurter Hauptbahnhof vertrieben werden sollten, ganz nach dem Motto, unsere Stadt soll sauber werden oder wenigstens sauber aussehen, trafen wir dennoch auf Johnny F. (Name von der Redaktion geändert), der uns mit den Worten: Haste was, willste was begrüßte.

Zyankali antworteten wir. Johnny F. winkte uns in eine Seitenstraße und zog uns in eine dunkle Ecke.
Johnny F.: Das ist ein heißes Eisen. 
Warum, wollten wir wissen. Er kenne uns nicht und der Handel mit todbringenden Medikamenten sei seit gestern verboten, ihm könnten nun empfindliche Strafen drohen.
Gedankenfetzen wollte wissen, wie das Geschäft laufe, seitdem der Bundesärztetag beschloss, dass Ärzte keine todbringenden Medikamente mehr verschreiben dürften.
Johnny F.: Ich habe Zyankali nicht grundsätzlich im Angebot, sondern habe es bisher nur auf Wunsch besorgt.
Gedankenfetzen: Wieso nehmen Sterbewillige Ihr Angebot nicht häufiger in Anspruch?
Johnny F.: Sterbewillige, die noch reisefähig sind, nehmen lieber den Sterbetourismus in die Schweiz oder in andere Länder in Anspruch, in denen Sterbehilfe erlaubt ist. Außerdem vermute ich, dass einige Ärzte ihre Berufsethik, Qualen zu verhindern, noch Ernst nehmen und trotz des Beschlusses der Bundesärztekammer, weiterhin Medikamente verschreiben.
Gedankenfetzen: Wird sich durch den Beschluss des Bundestages, geschäftsmäßige Sterbehilfe unter Strafe zu stellen, an Ihrem Geschäft mit Zyankali etwas ändern?
Johnny F.: Ganz sicher, ein Beschluss der Bundesärztekammer ist das eine, eine Strafverfahren etwas anderes.
Gedankenfetzen: Sie denken also, dass Ihr Geschäft mit Zyankali jetzt richtig anlaufen könnte?
Johnny F.: Ganz sicher, nach dem Beschluss des Bundestages, dürfte auch dem gutgläubigsten Patienten klar sein, dass er todbringende Medikamente nicht mehr auf legalem Wege bekommen kann. Die Angst der Bevölkerung vor dem Schwarzmarkt wird also schwinden, da es keine andere Möglichkeit mehr gibt, Sterbenden zu helfen.
Gedankenfetzen: Besteht nicht die Gefahr, dass unbescholtene Bürger, die sich auf den Schwarzmarkt begeben, übers Ohr gehauen werden?
Johnny F.: Die Gefahr besteht immer, ein Junky auf Entzug tut nahezu alles, um an den nächsten Druck zu kommen. Nachdem aber heute fast jeder Junky ins Methadonprogramm aufgenommen werden kann und es in Frankfurt sogar ein Heroinprogramm gibt, in dem Heroin kontrolliert an Süchtige abgegeben wird, ist die Gefahr nicht mehr so groß, wie in den 80ern und 90ern. Aufgrund der drohenden Strafe werden aber die Preise massiv steigen.
Gedankenfetzen: Wie passt der Zyankaliverkauf in Ihre Berufsehre, Drogendealer haben ja in unserer Gesellschaft eher den Ruf des Bösen?
Johnny F.: Gegen eine Aufwertung unseres Berufsstandes hätte ich nichts einzuwenden. Letztendlich helfen wir schon die ganze Zeit, Junkies auf Entzug, auch wenn uns der Staat einen Großteil des Geschäftes abgenommen hat, mit den Methadon- und Heroinprogrammen. Wenn wir jetzt noch Sterbende von ihren Qualen befreien können, umso besser.
Gedankenfetzen: Wir danken für das Gespräch und wünschen gute Geschäfte beim Zyankalihandel. 

Auf eine Nachfrage beim Bundestag, ob er sich darüber im Klaren sei, dass er mit der Verabschiedung des Gesetzes gegen erwerbsmäßige Sterbehilfe, dem Schwarzmarkt mit all seinen Gefahren Vorschub leiste und den Sterbenden sowie ihren Angehörigen zumute, antworteten Vertreter des Bundestages, dass ihnen das selbstverständlich bewusst sei und sie gegen eine Aufwertung der Drogendealer nichts einzuwenden hätten, denn ein Kernthema sei schließlich auch immer wieder die Inklusion benachteiligter Gruppen, schließlich versuche man schon seit Jahren durch das öffentliche Fernsehen auch den Beruf der Prostituierten aufzuwerten, zwar nur mit mäßigem Erfolg, aber nach dem Einführen von Hartz 4 und den Niedriglöhnen mussten doch neue lukrative Einkommensquellen für Niedriglöhner und Arbeitslose geschaffen werden.

Sonntag, 18. Oktober 2015

Jean-Paul Sartre - Der Körper

Wenn ich nämlich, nachdem ich "mein" Bewusstsein in seiner absoluten Interiorität und durch eine Reihe reflexiver Akte erfasst habe, es dann mit einem bestimmten lebenden Objekt zu vereinigen suche, das aus einem Nervensystem, einem Hirn, aus Drüsen, aus Verdauungs-, Atmungs- und Kreislauforganen besteht, deren Materie selbst chemisch als Wasserstoff-, Kohlenstoff-, Stickstoff-, Phosphoratome usw. analysierbar ist, begegne ich unüberwindlichen Schwierigkeiten: aber diese Schwierigkeiten kommen daher, dass ich mein Bewusstsein nicht mit "meinem" Körper, sondern mit dem "der anderen" zu vereinigen suche. Denn der Körper, dessen Beschreibung ist soeben skizziert habe, ist nicht "mein" Körper, so wie er "für mich" ist ... Mein Körper, wie er "für mich" ist, erscheint mir nicht innerweltlich. Zwar konnte ich selbst bei einer Durchleuchtung das Bild meiner Wirbelsäule auf dem Schirm sehen, aber ich war eben genau "draußen", innerweltlich; ich erfasste ein völlig konstituiertes Objekt als ein "Dieses" unter anderen "Dieses" , und nur durch eine Schlußfolgerung, führte ich ihn darauf zurück, "meiner" zu sein: er war viel mehr mein "Eigentum" als mein "Sein".
(Jean-Paul Sartre, Das Sein und das Nichts, Dritter Teil, Zweites Kapitel, Der Körper, S. 540)

Freitag, 16. Oktober 2015

Zettelkasten - Macht und Gewalt

Gerade habe ich das Update des Zettelkastens heruntergeladen, bei dieser Gelegenheit einige Zettel zum Thema Macht und Gewalt durchgesehen und festgestellt, dass ich mich auch hier noch tiefer einarbeiten und die Schnittmengen von beiden noch weiter herausarbeiten muss, die viele Autoren leider übersehen, was möglicherweise der Zeit geschuldet ist, in der sie entstanden sind.

Die Erkenntnisse, die man durch lange Sozialarbeit/Sozialpädagogik gewonnen hat, die inzwischen auch die Wissenschaft durch Untersuchungen bestätigt, fehlen in vielen Thesen. Hier wird auf eine Weise abstrahiert, die nach heutigem Kenntnisstand schlichtweg falsch ist. Auch wenn die Argumentation folgerichtig ist, wird sie doch am Menschen und der Gesellschaft vorbei geführt. Erste Erläuterungen hierzu gab es ja bereits in Macht und Wahrnehmung, jedoch werde ich das noch weiter ausführen und diskutieren müssen.

Logik und Kreativität

Nachdem meine kreative Seite und meine logische derzeit privat wenig zusammen arbeiten wollen, schreibe ich hauptsächlich an meinem Fachbuch zur Psychosebegleitung, hier bekommt meine logische Seite ausreichend zu tun, für das kreativ Emotionale zeichne und male ich weiterhin;  Die schriftstellerischen Arbeiten benötigen aber leider eine Zusammenarbeit beider Seiten, so bin ich hier im Moment nur sporadisch tätig.

Leider verarmt dadurch  auch mein Blog.

Ab und an schreibe ich zwar an "Tim", dem begonnenen Roman, weiter, jedoch ist das Geschriebene noch weit entfernt von meiner Vorstellung, die sich natürlich nicht mit Mittelmaß zufrieden geben will. Sollte Tim aber doch nur schlecht bis mittelmäßig werden, weil ich für ein so großes Werk noch nicht reif bin, verspreche ich, ihn in der Schublade verschwinden zu lassen und niemandem zuzumuten. :-)

Ein Fachbuch ist leichter zu schreiben, da es eindeutig von der logischen Struktur und vom Aufbau ist, es gibt wenig nachzudenken, weil sich eins aus dem anderen ergibt.
Zu meiner entwickelten Diagnose- und Behandlungshilfe zur Differenzierung von Wahnkrankheiten habe ich leider noch kein professionelles Feedback erhalten, da sich mein Vortrag verschoben hat.  Meine Form der Psychosebegleitung habe ich bereits während des Studiums begonnen zu entwickeln, sie wurde von meinem damaligen Psychologieprofessor sehr begeistert kommentiert, sodass ich diesen Teil nur weiter ausbauen muss. 

Ich werde mir demnächst einmal Gedanken machen, wie ich meinen Blog weiterführe, damit ich nicht weiter durch schlechte Bilder und Bestandsaufnahmen meiner schriftstellerischen Krise glänze. ;-)

Gerne nehme ich hier Ideen entgegen.

Montag, 24. August 2015

Kreative Prozesse

Wie ihr merkt, zeichne ich immer noch. Kreative Prozesse lassen sich kaum mit Gewalt unterbrechen, bestenfalls etwas im Zaum halten. Auch wenn ich nicht vorhabe, das Zeichnen zu professionalisieren, so hat es durchaus einen höheren Zweck und ist weit mehr als reine Freizeitbeschäftigung. Es setzt Prozesse frei, die alleine mit dem Denken nicht freizusetzen sind.

Im Moment hadere ich damit, dass ein Roman nicht alleine im Kopf zu gestalten und zu planen ist, auch musste ich mir eingestehen, dass mir, trotz eigenem Stil und eigenen Entwürfen bei der Kurzprosa, für die Planung eines modernen literarischen Romans das germanistische Grundwissen fehlt. Um diese Wissenslücken zu füllen, habe ich mir Bücher zur Erzähltheorie und zur Struktur der modernen Prosa und Dramatik gekauft.

Ich bin aber guter Dinge, wenn ich meine Wissenslücken gefüllt habe und das Wissen mit der etwas ungestümen Kreativität verknüpfe, wieder gute Texte entstehen zu lassen, möglicherweise mit neuen innovativen Ansätzen.

Um der in meiner Freizeit vorherrschenden, eigene Wege suchenden Kreativität etwas Herr zu werden, habe ich mir ein Minimum von 2 Stunden täglich gesetzt, mich mit Literatur zu beschäftigen. Dann bleibt vor dem Schlafengehen immer noch Zeit zum Zeichnen und ich muss sie nicht komplett beschneiden, das hätte vermutlich auch fatale Auswirkungen, die nicht wünschenswert sein können.

Mittwoch, 12. August 2015

Schreibkrise

Wie man unschwer bemerken kann, ist meine Schreibkrise trotz Schreibseminar noch nicht völlig überwunden, auch wenn ich in meiner Freizeit nicht untätig herumsitze, d.h. bei der Hitze manchmal schon. ;-)

Ich lese die empfohlene Literatur zu dem Thema meines Romans; ich war dann doch nicht die erste mit dieser Idee, das schadet aber nicht, da die Umsetzung eine andere ist; habe weiteres Recherchematerial gesammelt, arbeite weiterhin an der Struktur und Planung des Werkes.

Da man mit Schreibratgebern nicht sehr weit kommt, habe ich nun endlich, bisher drückte ich mich davor, vielleicht auch, weil eine ehemalige Schulfreundin mir immer erklärte, wie trocken und langweilig das Germanistikstudium sei, begonnen, mir Fachliteratur zu besorgen.

Tatsächlich kann ich hier auch zwei Bücher für Autoren empfehlen, da sie gut aufgebaut, inhaltsvoll  und leicht verständlich geschrieben sind:

Mario Andreotti: Die Struktur der modernen Literatur
Mario Andreotti: Traditionelles und modernes Drama

So weit ich das bisher überblicken kann, hat man nach der Durcharbeit für den Anfang ausreichend fundierte Grundlagen, die Probleme und Schwachstellen der eigenen Werke zu beheben.

Im Herbst will ich dann mit dem Fernstudium der Textmanufaktur beginnen, um Wissenslücken zu füllen und unter professioneller Begleitung, die Blindflecken in den eigenen Texten aufzudecken.

Am Wochenende muss ich aber erst einmal meinen Vortrag ausarbeiten und vielleicht, wenn es nicht zu heiß ist, den Fließtext für das Kapitel des Fachbuches beginnen.


Mittwoch, 5. August 2015

Doug Aitken in Frankfurt

Ich komme aus der Ausstellung, flaues Gefühl im Magen, einmal das Hirn durchgeschüttelt. Was will man mehr, was kann Kunst mehr? Das Höchste, was Kunst kann, ist doch verwirren, aufrütteln, wachrütteln. Insofern kann man sagen, Doug Aitken hat seinen Auftrag voll erfüllt. Wenn da nicht das flaue Gefühl wäre, das Hirn wird in dieser Ausstellung nicht aufgerüttelt, sondern nur durchgeschüttelt, daher auch die leichte Übelkeit, die man nach der Ausstellung verspürt, wenn man sich, vielleicht zu lange, die Installationen anschaut.

Und wir waren nicht die Einzigen, die etwas rat- und orientierungslos durch die Räume der Frankfurter Schirn  irrten, hier kann ich natürlich nur für mich sprechen, jedoch ein Großteil dieser Losigkeiten in diesen Räumen, galt auch der Frage, soll das jetzt alles sein, will mir das jetzt jemand als Kunst verkaufen?

Auch einen Tag später, weiß ich keine Antwort darauf, insofern ist die Verwirrung durchaus gelungen, ob Doug Aitken, nicht nur die Grenzen in Außenräumen, sondern auch in Innenräumen sprengt; kann ich an dieser Stelle noch gar nicht beurteilen und tut er es nachhaltiger als etwa ein Jahrmarktshuttle.

Sphärische Klänge begleiten die Installationen, die in  verschiedenen Raumzeitdimensionen, Bilder und Filme zeigen. Während in einem Shuttle dem Gehirn vorgekaukelt wird, es befinde sich in einem Fluggerät durch den Raum und nur das Wissen, um den Ort, an dem man sich befindet, die Wahrnehmung in Frage stellt, nicht aber das Gehirn selbst, das einen kongruenten Flug wahrnimmt, sprengt Doug Aitken, die RaumZeitGrenzen und überfordert damit das, was ein Gehirn verarbeiten kann. Hier zeigt er die Parallelen unserer Zeit auf mit den ständig neuen technischen Errungenschaften, die die Auflösung der Grenzen nach sich ziehen, wie die für selbstverständlich gehaltene Auflösung des Datenschutzes, die Einführung der Totalüberwachung und der Vorratsdatenspeicherung, gegen jede Ethik und Grundgesetze, letztendlich auch die Auflösung demokratischer Werte durch die technische Entwicklung, da der Mensch orientierungslos vor den Möglichkeiten ohne (Gesetzes)Schranken steht, und diese fernab demokratischer Ethik auch nutzt.

In Doug Aitkens Räumen befindet sich nichts Großartiges, nichts kunstvoll Gestaltetes, nichts Besonderes, dass uns mit ästhetischem Empfinden oder einem Staunen zurückließe, sondern ganz normale Erdenräume, auch nur am Rande skurril, wenn z.B. eine Eule sich auf einem Federbett mit Gänsefedern berieseln lässt.

Beim Schreiben dieses Artikels merke ich, dass meine anfängliche Enttäuschung über das wenig Kunstvolle dieser Ausstellung, in Begeisterung umschlägt, über die Genialität Aitkens, genau das zu unterlassen, um die Normalität unserer Zeit zu spiegeln, die Kunst und Ethik zu Gunsten der technischen Neuerungen nahezu abgeschafft hat. Erst im Nachklang wird deutlich, warum Aitken vor allem laufende, fahrende, telefonierende, singende Menschen filmisch in seinen überflutenden Räumen darstellt.

Orientierungs- und ratlos mit leichter Übelkeit verließen wir schließlich die Ausstellung, um mit menschlichen Bedürfnissen und unseren Sinnen, die scheinbare Wirklichkeit wieder zurück zu erobern. So aßen wir am Römer ein paar Frankfurter Würstchen, die uns in Dirndln serviert wurden, aber Moment, gehören Dirndl nicht eigentlich nach München in den Oktober?

Samstag, 4. Juli 2015

Pommerland ist abgebrannt

Maikäfer flieg
der Vater ist im Krieg
die Mutter ist in Pommerland
Pommerland ist abgebrannt
Maikäfer flieg 

… doch Pommerland ist abgebrannt. Diese Zeilen gruben sich tief in meinen Körper. Pommerland, ein unbekanntes Wort; ein Land des Feuers, der Verwüstung, des Hungers, der Obdachlosigkeit. In diesen Momenten zog es mich zu meiner singenden Oma, zu dieser Mutter im brennenden Pommerland, ins Land der Hoffnungslosigkeit, der Dürre, des Irrens, der Verzweiflung, der Flucht.
Ein wenig wunderte ich mich, warum meine Großmutter kleinen Kindern so grausame Lieder vorsang, selbst wenn sie mit einem fliegenden Maikäfer begannen. Doch eigentlich kannte ich die Antwort, für diesen Augenblick flog ich zu ihr nach Pommerland.

Donnerstag, 18. Juni 2015

Der Schreibtisch und das Glück

Lediglich 10 % des Lebensglücks sollen von den äußeren Umständen abhängen, wie Geld, Partnerschaft, Ansehen ...

Im 13./14. Stock eines Plattenbaus habe ich die beste Atmosphäre gefunden, um arbeiten und kreativ sein zu können. Im Spannungsfeld zwischen Arm und Reich, unterschiedlichen Nationalitäten, im reichsten Vorort von Mainz, ziehen sich die Gegensätze so an, wie sie sich abstoßen.

Auf der Südseite schaue ich über die Vorstadtvillen, über die Mainzer Innenstadt mit Dom, Stephanskirche, Christuskirche bis in den Odenwald: Bei sehr gutem Wetter kann ich sogar die Frankfurter Skyline erspähen. Vom Büro auf der Nordseite sehe ich über Wiesbaden bis in den Taunus.

Die Deutschen mögen keine Hochhäuser, doch ich glaube, sie wissen nicht, was ihnen entgeht.
Es gibt kaum etwas Erhebenderes als vom Schreibtisch oder von einem der anderen Tische aufzublicken, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, die, egal zu welcher Zeit, permanent neue Eindrücke entstehen lässt und sich danach wieder der Arbeit zu widmen.

Schafft der Mensch sich ein solch produktives Umfeld, ist er schon bei den 40% des Glücks, die er sich durch seine Gesinnung und seine Handlungen selbst gestalten kann. Diesen starken Einfluss auf das Glück nutze ich vor allem für meine Klienten, die von diesem weiten Spektrum sehr profitieren können.

Natürlich gibt es nach wie vor die kleinen Querelen des Alltags, vom Neid Zerfressene oder Menschen mit mangelndem Sozialverhalten, aber ich pflege schließlich keine Freundschaften mit diesen Verächtern des Glücks. Als Freiberuflerin kann ich ihnen überwiegend selbst beruflich aus dem Weg gehen und habe nur selten Berührungspunkte. Und mal ganz ehrlich, ohne sie wäre das Leben vermutlich langweilig. ;-)

Quelle: Universität zu Köln,  Die Struktur des Glücks, Dominik Dallwitz-Wegner

Mittwoch, 17. Juni 2015

Schreibseminar und Tim

Das Schreibseminar am Wochenende war sehr anstrengend, aber dementsprechend  gut. Ich habe fürs Erste genug Theorie und Handwerkszeug mitbekommen, um "Tim", den ersten Roman, ordentlich durchzuplanen. Außerdem habe ich Literaturhinweise bekommen zu Schriftstellern, die ähnliche Themen behandelt haben, sodass ich mir anschauen kann, wie diese die auftretenden Probleme gelöst haben.

Die Textmanufaktur bietet auch ein Fernstudium an und Präsenzseminare zur Romanentwicklung. Vermutlich werde ich mich erst einmal fürs Fernstudium entscheiden, um weitere theoretische Grundlagen zu erlernen und ausreichend Zeit für die Vorarbeiten zum Roman zu haben.

Das wird sicher eine spannende Zeit, auf die ich mich freue.

Samstag, 23. Mai 2015

Frühlingserwachen

Wie man an meinem Blog feststellen konnte, habe ich die letzten Monate wenig geschrieben und mich mehr aufs Malen und Zeichnen konzentriert. Endlich habe ich mich auch ein wenig mit der Theorie beschäftigt, sodass ich ein paar kleine Fortschritte machen konnte. Es sind unzählige Skizzen entstanden, ein paar Bilder und Cartoons, auch erste Vorlagen, die ich eventuell für einen kleinen Blenderfilm nutzen kann.

Im Moment mache ich eine kleine Entschlackungskur, allerdings ohne fasten, da mir das nicht bekommen würde, dafür mit täglichen kleinen Yogaeinheiten, viel Obst und Gemüse, Apfelessig, heißem Wasser, Honig, Kräutertees usw.

Ich habe mich auch nach einer Schule oder einem Verein in der Nähe umgesehen, der sowohl Yoga als auch Kampfsport anbietet und bin sogar fündig geworden. Allerdings bieten sie Mixed Martial Arts an, was sehr brutal sein soll. Ich werde mir also erst einmal das Training dort anschauen, bevor ich mich anmelde. Alternativ gibt es noch eine Taekwon-Do-Schule, die aber leider kein Yoga anbietet und mehrere Yogaschulen, die aber keinen Kampfsport anbieten.

Nächsten Monat werde ich mich in meiner Freizeit wieder Wichtigerem zuwenden, da ich beim Malen nicht wirklich den Ehrgeiz habe, gut zu werden. Ich habe in der Textmanufaktur in Frankfurt ein Seminar belegt, um meinen Roman voranzutreiben. Außerdem will ich mich wieder vermehrt dem Lesen und Schreiben von Fachliteratur/Essays zuwenden.

Dann wird hoffentlich auch mein Blog wieder regelmäßiger bestückt. ;-)

Donnerstag, 30. April 2015

Sklaven der Zukunft: Grillsklave

Aus einer Idee von Alois Reiss zu meiner Cartoon-Reihe zur Gentechnik "Sklaven der Zukunft" entstand nun dieser Grillsklave.

Dienstag, 28. April 2015

Bewusstsein und Religion

Das Leben des Menschen ist zu einem großen Teil vom Glauben bestimmt, da der Mensch das Bedürfnis hat, Erklärungen für alles mögliche zu finden, um Unsicherheiten vorzubeugen, das Leben berechenbarer zu gestalten.  Das Streben nach Selbstbewusstsein schließt also ein Streben nach einem Bewusstsein über die Welt mit ein. Ob der Glaube an eine Religion, die nicht beweisbar ist oder an eine wissenschaftliche Theorie, die sich später nach neueren Erkenntnissen möglicherweise als falsch herausstellt, ist, denke ich, unerheblich. Der Mensch ist und bleibt auf der Suche nach Erklärungen, was nicht im Erfahrungshorizont liegt, wird phantasiert und erdacht und kann bestenfalls zu neuen Erkenntnissen führen, die aber, meines Erachtens, immer im lediglich  beschränkten Bewusstsein des Menschen liegen und kreisen.

Sonntag, 22. März 2015

Im Zweifel der Kreativität

Wie man an den wenigen Blogbeiträgen feststellen kann, bin ich immer noch in einer kreativen Malphase. In meiner Freizeit beschäftige ich mich hauptsächlich mit dem neuen 3D-Druckerstift, den neuen Pastell- und Ölpastellkreiden, den Tuschestiften und nur nebenbei mit dem Schreiben und den wissenschaftlichen Projekten. Im Moment befinde ich mich da in einem Konflikt, ob ich mich künstlerisch nicht weiterbilden sollte. Außer ein bisschen Begabung und Lust am Malen habe ich da nicht viel zu bieten, da ich mich mit den Techniken, dem Handwerk, nie auseinandergesetzt habe, sodass das Ganze immer auf Hobbyniveau blieb. So sollte es eigentlich auch bleiben, da ich im Malen nur eine Möglichkeit sah, Nonverbales auszudrücken und Kreativität zu schulen und zu entfachen.

Jetzt habe ich ein tolles Forum gefunden, kritzelmeister.de, und mir ein paar Bücher zu Perspektive, Licht und Schatten und Komposition bestellt, da es meinen Bildern vor allem daran mangelt. Das Forum ist sehr gut, dort kann man auch unfertige Bilder einstellen und sich Tipps von Profis geben lassen, sodass auf  Dauer auch Lernerfolge zu erwarten sind. Ob meine Begabung für mehr als Hobbykunst ausreicht, weiß ich an dieser Stelle noch nicht und das ist eigentlich auch unwichtig, da ich Spaß daran habe, aber wenn ich schon so viel Zeit hineinstecke, sollte es wenigstens irgendwann bessere Ergebnisse geben.

Trotzdem habe ich wieder ein bisschen an einem Fachbuch weitergearbeitet, etwas Prosa aufs Papier gebracht und ein wenig an meinem Roman geschrieben. Vor allem habe ich jetzt halbwegs die Logikprobleme des Romans gelöst, die der Hauptgrund dafür waren, dass ich wenig daran schreiben konnte. Das ist bei einem Ein-Mann-Roman mit karger Kulisse nicht so einfach, aber wenn ich meinem Antihelden in der kargen Kulisse gelassen hätte, hätte er kaum Entwicklungsmöglichkeiten gehabt und der Roman wäre langweilig geworden. Trotz allem weiß ich auch noch nicht, ob ich dem hohen Anspruch, den ich an das Werk habe, bereits gewachsen bin. Ein Ein-Mann-Roman, der auf 3 Wirklichkeitsebenen spielen soll mit experimentellen Elementen ist für ein erstes Werk schon eine Herausforderung. Ich bin gespannt, ob ich ihr gewachsen bin.

Montag, 9. März 2015

Ölkreiden und 3D-Druckerstift

Nach einem ausgiebigen leckeren Frühstück am Samstag mit einer Kollegin aus Wiesbaden im Café Raab, habe ich, trotz des schönen Wetters, mein Wochenende zu Hause verbracht. Ich habe neue Ölkreiden bekommen und inzwischen den dritten 3D-Druckerstift und kam nicht umhin mich kreativ auszutoben.

Der dritte Druckerstift hat bis heute überlebt, ich hoffe, dass ich ihn diesmal nicht zurückschicken muss. Er bietet wirklich viele Möglichkeiten von plastischen Bildern bis hin zu Skulpturen. Skulpturen sind allerdings nicht so leicht aufzubauen, da das Filament sehr fein aus der Düse tritt, sodass man sowohl Geduld braucht als auch ordentlich planen muss, um etwas Vernünftiges zustande zu bekommen. Wenn die ersten Werke fertig sind, werde ich sie hier zeigen, sodass man sich ein Bild machen kann, was mit den Stiften alles möglich ist.

Eigentlich wollte ich ja Rad fahren und etwas experimentelle Prosa überarbeiten ...

Sonntag, 22. Februar 2015

Differentialdiagnostische Kriterien zur Wahnentwicklung bei Persönlichkeitsstörungen und Psychosen

Heute habe ich begonnen mich in Powerpoint einzuarbeiten, da ich zur Veranschaulichung der Unterschiede bei der Wahnentwicklung von Persönlichkeitsstörungen und Psychosen einen Entwicklungs(zeit)strahl anlegen wollte.

Nachdem ich vermutete, dass  die Anwendung von Powerpoint für mich schwer nachvollziehbar sei, da ich damit noch nie gearbeitet habe, wunderte ich mich doch wie leicht es mir fiel.

Der Entwicklungsstrahl ist nun erst einmal fertig, wobei ich ihn sicher noch einmal überarbeiten und verschönern werde, zufrieden bin ich noch nicht, aber ich bin froh, dass es mir überhaupt gelungen ist.

Außerdem habe ich noch eine Tabelle angelegt, in der ich die Unterschiede gegenüberstelle.

Das ist jetzt eine gute Grundlage für ein weiteres Kapitel in meinem Fachbuch zur Psychosebegleitung, da Krisen bei Persönlichkeitsstörungen grundsätzlich anders behandelt und begleitet werden müssen als bei Psychosen, selbst dann, wenn sich hier ebenfalls eine Wahnentwicklung zeigt.

Ich überlegte auch, ob ich einzelne Kapitel des Buches auf meiner Internetseite zum Download anbieten soll, bin davon aber erst einmal wieder abgekommen, will es lieber erst einmal fertigstellen und dann einem Verlag anbieten.

Samstag, 7. Februar 2015

Freeskulpt 3D-Pen FX2

Hier nun mein erstes Bild mit dem 3D-Pen Freeskulpt FX2 von Pearl (schwarzes Filament (ABS) und Aluminiumblech). Leider auch vorerst das einzige, da der 3D-Stift bereits heute nach dem ersten Versuch nicht mehr funktionierte. Ich fürchte, ich muss ihn umtauschen; Bevor er defekt war, war ich aber begeistert von der leichten Bedienung, man kann sogar skizzieren, wie man sieht. Ich denke, hier sind der Kreativität wirklich keine Grenzen gesetzt und hoffe bald auf einen funktionierenden Stift.

Freitag, 30. Januar 2015

Reflektionen

Obwohl ich im Allgemeinen eher sachlich und differenziert bin, befinden sich auf meinem Blog wenige emotionale Artikel. Mit Ende 40 regt man sich schon lange nicht mehr über irgendwelche Kleinigkeiten auf, bei größeren Schweinereien neige ich jedoch immer noch zu impulsiven Reaktionen. Ich bin darüber eigentlich froh, weil Menschen, die alles hinnehmen, bereits lebendig begraben sind.

Kritisch sehe ich jedoch das Verschriftlichen dieser Aufregung. Ich werde die so entstandenen Artikel nicht entfernen, aber mich in Zukunft damit zurückhalten, da solche Entladungen weder sachlich noch differenziert sind.

Ich werde mir mehr Zeit mit meinen Äußerungen lassen, bis die erste Wut verrauscht ist, um mich dann an ein Essay setzen zu können. Die Gefühle verarbeite ich lieber in Form von Satire oder Sarcastic Fiction.

Die Belastungen des Vorjahres lasse ich nach und nach hinter mir, Ende des Jahres konnte ich endlich auch offiziell aus dem Verlag aussteigen, sodass ich mich nun wieder voll auf meinen Beruf und nach Feierabend auf das Schreiben konzentrieren kann.

Sonntag, 25. Januar 2015

3D-Druckerstifte für 3D-Gemälde und Skulpturen

Auf der Suche nach einem geeigneten Material für zu Hause ohne Werkstatt, um Skulpturen herzustellen, bin ich durch Andreas auf die 3D-Druckerstifte gestoßen. Diese sind weitaus billiger als die 3D-Drucker und haben den Vorteil, dass mit ihnen per Hand gezeichnet werden kann.

Die Druckerstifte beruhen auf dem Prinzip einer Heißklebepistole. Das Filament (ABS oder PLA) wird in den Stift eingeführt, dort erhitzt und kommt vorne in modellierbarem Zustand wieder heraus.

 Sie verarbeiten PLA und ABS-Plastik in verschiedenen Farben. Die Farbauswahl ist recht groß, sodass man sogar bunt arbeiten kann. PLA stinkt weniger, ist weniger giftig und biologisch abbaubar, dafür aber laut einem heise-Artikel auch weniger haltbar. ABS hat angeblich die Haltbarkeit der Legosteine und dürfte deswegen für Skulpturen besser geeignet sein.

Bei den 3D-Stiften hat man die Auswahl zwischen dem 3D-Doodler und dem FreeSkulpt FX-free von Pearl. Der 3-D-Doodler nutzt 3mm Plastik, der FreeSkulpt 1,75mm. Auf Youtube finden sich Anleitungen und erste Versuche, auch einige kleine Bastelarbeiten. Den einzigen Künstler, den ich bei der Bildersuche fand, arbeitet mit dem 3D-Doodler. Hier größere Plastiken aufzubauen dürfte aufgrund des dickeren Materials etwas leichter sein, aber beim FreeSkulpt dürfte aufgrund der größeren Leichtigkeit und der schmaleren Spitze ein genaueres, unangestrengteres Arbeiten möglich sein.
Das erste FreeSkulpt-Modell gibt es inzwischen für knapp 70 Euro, soll aber, entgegen der Herstellerangabe, für PLA ungeeignet sein. Das zweite Modell, FreeSkulpt FX2-free, das noch keine Bewertungen hat, scheint die Mängel des ersten beglichen zu haben, so gibt es eine genaue Temperaturangabe und - einstellung, sodass das Arbeiten mit PLA damit kein Problem mehr sein dürfte. Es sieht hochwertiger aus und hat sogar ein ergonomisches Design.

Eine Rolle mit 1 kg Filament (PLA oder ABS) gibt es bereits ab ca. 25 Euro, es kann auch Meterware gekauft werden für ca. 30 Cent pro Meter, allerdings ist bei der Meterware die Farbauswahl geringer.

Meine Wahl wird wohl auf den FreeSkulpt FX2 fallen, da mit ihm die Geschwindigkeit und mit ihr die Austrittsstärke des Filaments zu bestimmen ist, auch dürfte ein genaueres Arbeiten aufgrund der schmaleren Spitze möglich sein.

Wenn ich ein bisschen Übung habe, werde ich über die Erfahrungen mit dem 3D-Stift berichten.

Dienstag, 20. Januar 2015

Psychosen/Persönlichkeitsstörungen/Methoden

Letztes Jahr stellte ich in der TA-Gruppe (Fortbildungs- und Intervisionsgruppe zur Transaktionsanalyse) die Persönlichkeitsmodelle und Behandlungsmethoden der Schizophrenie nach Cathexis vor. Von einigen Mitgliedern wurde der Wunsch an mich herangetragen, auch noch Methoden vorzustellen, wie in den akuten Wahn eingegriffen werden kann und wie der Wahn von schizophrenen und persönlichkeitsgestörten Menschen zu unterscheiden ist.

Zwischen den Jahren habe ich mir überlegt, dass dies eine gute Möglichkeit ist, meine Methoden einmal zu systematisieren sowie komplex und verständlich darzulegen, sodass ich letzte Woche zusagte, zu diesem Thema ebenfalls eine Fortbildung anzubieten.

Da ich sowieso vorhatte, über meine Methoden irgendwann ein Buch zu schreiben, bietet sich diese Gelegenheit an, die Themen direkt schriftlich auszuarbeiten. Möglicherweise biete ich sie dann auch über meine Internetseite an, allerdings muss ich vorher Andreas fragen, ob das technisch möglich ist.

Heute habe ich mir in einer Pause schon ein verständliches Konzept überlegt und kurz skizziert, das, glaube ich, wirklich auch zur Diagnosestellung taugen kann, sodass Fehldiagnosen und -behandlungen vermieden werden können. Ich bin selbst gespannt, was daraus noch entsteht.

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