Samstag, 25. Oktober 2014

Schöne interessante Zeiten

Ich hatte die letzte Zeit wenig Freiraum zum Schreiben, konnte aber die wenige Zeit, die ich hatte, nutzen, um einmal wieder ein paar Übungsskizzen zu machen. Den Ansporn dazu gab mir ein Treffen mit Katharina aus der Autorengruppe, bei dem wir uns viel über das Zeichnen unterhalten haben. Sie zeichnet noch nicht lange, hat aber ein ausgesprochenes Talent dafür, das sie erst vor Kurzem entdeckte.

Außerdem habe ich einen Vortrag über Schizophrenie vorbereitet, den ich am Donnerstag in der TA-Gruppe (Transaktionsanalyse) hielt. Nach der ersten Aufregung wurde es dann doch noch eine schöne interaktive Fortbildung. Von einigen wurde sogar noch der Wunsch geäußert, das Thema weiter zu vertiefen; wie ein aktuelles Eingreifen in den Wahn möglich ist und wie man den schizophrenen Wahn von demjenigen abgrenzt, den auch schwere Persönlichkeitsstörungen entwickeln können. In der Praxis ist dringend notwendig, das eindeutig zu trennen, da dann eine andere Behandlung vonnöten ist, um die Problematik der Klienten nicht zu verschärfen.

Auch zu meinem Essay,  Macht und Wahrnehmung, das ich in der TA-Gruppe rund geschickt hatte,  habe ich viele positive Rückmeldungen bekommen. Das freut einen umso mehr, wenn die Anerkennung für die Arbeit von Fachleuten ausgesprochen wird.

Außerdem habe ich einige neue Anfragen bekommen für eine psycho-soziale Einzelfallbetreuung.

Im November folgt dann noch die Lesung mit der Mainzer Autorengruppe.

Ich hoffe, dass ich dann auch endlich irgendwann zu meinen Schreibaufträgen komme und an meinen eigenen Arbeiten weiter schreiben kann.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Zeit



gesternheutemorgen: oh, verstrichen ohne mich.
gesternheutemorgen : bin ich da, nicht vermutet.
gesternheutemorgen : noch nicht verblutet.

gesternheutemorgen : unscheinbar,  im monströsen Gewand
gesternheutemorgen : wollen mich zerreißen im Rudel
gesternheutemorgen: Hundesöhne.

gesternheutemorgen : die Angst vergangen
gesternheutemorgen : Hemmungen fallen
gesternheutemorgen : stehen bleiben felsenfest.

gesternheutemorgen: das Gefüge  modert
gesternheutemorgen: Atem steigt auf
gesternheutemorgen: unter Ackern  gefangen

Montag, 6. Oktober 2014

Die Drohungen der westlichen Demokratien ll

Der exzessiv Konfliktbereite reagiert auch auf geringfügige Anlässe, jede Kleinigkeit zum Konflikt treibend. Er reagiert ungewöhnlich scharf, hektisch. Er frappiert durch seine Risikobereitschaft, die Neigung, bei jeder Gelegenheit alles aufs Spiel zu setzen. Und vor allem signalisiert er von vornherein eine geringe Disponiertheit, Konflikte zu beenden, Kompromisse zu schließen. Jeder Streit droht sich in einer endlosen Konfliktspirale hochzuschrauben.
Heinrich Popitz, Phänomene der Macht, Drohen und Bedrohtsein, S. 96

Sonntag, 5. Oktober 2014

Reflexionen zu Tim

Mein Romanexperiment gestaltet sich schwerer als gedacht, da es auf verschiedenen Handlungs- und Bewusstseinsebenen gleichzeitig spielt. Sollte es zunächst rein fragmentarisch gestaltet werden, baue ich nun doch einen gewissen roten Faden ein, eine Entwicklung, damit Tim nicht komplett im luftleeren Raum schwebt, auch ist er inzwischen minimal zeitlich und räumlich verortet, sodass er nicht völlig unleserlich wird. Dadurch musste ich einiges umschreiben und umstrukturieren.

Die dahinterliegende Idee, das Konzept wird dadurch deutlicher. Trotzdem kann ich Tim noch nicht in der Autorengruppe vorstellen, da es mir weiterhin schwer fällt, die Grundidee so darzulegen, dass die Kritik nicht dahingehend ausgelegt wird, einen "richtigen Roman" aus Tim zu machen.

Eine weitere Komplikation ergibt sich aus der Tatsache, dass Tim ein Ein-Mann-Roman bleiben wird. Trotzdem soll er natürlich nicht zäh oder gar langweilig werden. Wer einmal ein Ein-Mann-Stück im Theater gesehen hat, weiß, wie schwer das ist.

Aber zur Beruhigung, ich werde keinen 300-Seiten-Wälzer daraus machen. ;-)

Die Drohungen der westlichen Demokratien

Drohungen sind nicht nur Alltagsphänomene, sie sind auch Hebel zur Beherrschung von Weltreichen.
Heinrich Popitz, Phänomene der Macht, Drohen und Bedrohtsein, S. 90

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