Samstag, 11. März 2017

Christentum und Narzissmus

In den vorangegangenen Postings habe ich mich bereits geäußert, einen Zusammenhang zwischen Christentum und Faschismus zu sehen. Christentum und Faschismus haben eine große Gemeinsamkeit, die im Narzissmus, im Größenwahn ihrer Ideen und Ideale besteht.

Während der Koran z.B. Jesus und Mohammed als zwei von vielen Propheten beschreibt, besteht die Bibel darauf, Christus als Gott oder Sohn Gottes zu sehen. Hier ist der Größenwahn und der faschistische Ansatz bereits in voller Konsequenz sichtbar, ein Nebeneinander wird nicht toleriert, wird von Vornherein ausgeschlossen, da sich Jesus nicht als Prophet oder als Mensch verstehen kann, sondern die Wahrheit und Macht (als Gott) für sich gepachtet sehen will. Ähnlich wie im Faschismus werden andere Meinungen und Glaubensrichtungen also nicht toleriert.

Ich werde mich hier auf Gedankenfetzen nur mit kleinen Analysen aus meinem Zettelkasten begnügen, ein größeres Essay wird an anderer Stelle folgen.

Zur Erklärung der narzisstischen Persönlichkeitsstörung nach DSM IV, siehe Kriterien der narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Außer dem Anspruch Gott sein zu wollen und vor allem als solcher bewundert und anerkannt zu sein, lassen sich auch in vielen Textstellen der Bibel narzisstische Positionen beweisen, eine will ich mir heute vornehmen:

Maria und Marta
 Als Jesus und seine Jünger weiterzogen, kamen sie in ein Dorf, in dem er von einer Frau mit Namen Marta gastlich aufgenommen wurde. Sie hatte eine Schwester mit Namen Maria, die setzte sich zu Jesus und hörte ihm zu. Marta dagegen hatte alle Hände voll zu tun. Sie trat zu Jesus und sagte: "Herr, kümmert es dich nicht, dass mich meine Schwester die ganze Arbeit allein tun lässt? Sag ihr doch, dass sie mir helfen soll." Der Herr antwortete ihr: "Marta, Marta, du sorgst und mühst dich um so viele Dinge, aber nur eins ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt und das soll ihr nicht weggenommen werden."
Neues Testament, Lucas 10, 38-42 

Auch hier steckt, wie im Anspruch Gott sein zu wollen, die narzisstische Pathologie Jesu im Text: Was steckt hinter Jesus Antwort? Er vermittelt Marta eindeutig, deine Arbeit, deine Ansprüche sind nichts wert, alleine die Bewunderung meiner Person ( ... aber nur eins ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt ... ) ist etwas wert/lohnt sich/wird gefordert und gefördert. Und weiter gedacht: Deine Schwester braucht sich nicht sozial und gerecht dir gegenüber verhalten, so lange sie mich bewundert. 
Hier wird das asoziale Verhalten Marias gefördert, alleine weil sie ihre Bewunderung dem "Herrn" gegenüber zeigt, also sein Ich-Ideal spiegelt. Wie ein Narzisst oder Faschist stellt Jesus hier die eigene Bewunderung vor alle anderen Werte (vor die Gerechtigkeit, vor soziales Verhalten, vor die Gleichberechtigung der Schwestern).
Von der an anderer Stelle gepredigten Nächstenliebe ist hier in Wort und Tat nichts mehr übrig geblieben, wenn die Bewunderung (Martas) fehlt und sogar leise Kritik an Jesu geübt wird (er fordert die Schwester nicht zum Helfen auf oder hilft gar selbst, bemängelt Marta ), steht ihr aus Jesu Sicht weder Hilfe, noch Gerechtigkeit noch Gleichberechtigung zu. Hier fehlt Jesus wie Narzissten und Faschisten Empathie und ein Gewissen (Über-Ich, Eltern-Ich), die Möglichkeit zur Reflektion des eigenen Verhaltens sowie die Möglichkeit einer Korrektur des eigenen Fehlers.

 

 

 

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