Freitag, 8. Oktober 2021

Giorgio Agamben-Eine Gemeinschaft in der Gesellschaft

Da sich die eher einfältigeren Linken dem Totalitarismus und der neuen Pseudoreligion in der Krise angeschlossen haben, bin ich immer sehr froh, wenn sich die intellektuellen Linken zu Wort melden.
 
Giorgio Agamben, einer der größten Philosophen und Totalitarismusforscher unserer Zeit, weist darauf hin, dass wir in den neu gebildeten totalitären Staaten mit ihrer Eiseskälte nur überleben können, wenn wir eine Gemeinschaft in der Gesellschaft bilden. Tatsächlich hat die Demokratiebewegung in Deutschland damit auch bereits begonnen. In ganz Deutschland haben sich kleinere und größere Gruppen gebildet, die sich treffen, austauschen, Projekte und Strategien entwickeln sowie sich gegenseitig unterstützen. All das, was die gehorchende Masse mit ihren Führern ablehnt, die von Distanz, Kälte, Ausschließen und Absondern sowie Denunziantentum beherrscht ist.
 
Nach Agamben spaltet das Terrorregime die Menschen in Heilige (Gehorchende) und Vogelfreie und die Gehorchenden werden den Preis für das Terrorregime zahlen müssen.
 
Sein neues Essay:
Italien, das politische Laboratorium des Westens, in dem die Strategien der herrschenden Mächte in ihrer extremen Form im Voraus ausgearbeitet werden, ist heute ein Land in menschlichem und politischem Ruin, in dem sich eine skrupellose, zu allem entschlossene Tyrannei mit einer von pseudoreligiösem Terror beherrschten Masse verbündet hat, die bereit ist, nicht nur die so genannten verfassungsmäßigen Freiheiten, sondern sogar jegliche Wärme in den menschlichen Beziehungen zu opfern.

Zu glauben, dass der grüne Pass eine Rückkehr zur Normalität bedeutet, ist in der Tat naiv. So wie bereits ein dritter Impfstoff eingeführt wurde, werden neue Impfstoffe eingeführt und neue Notsituationen und rote Zonen ausgerufen werden, solange die Regierung und die Machthaber dies für sinnvoll halten. Und es sind diejenigen, die unklugerweise gehorcht haben, die den Preis dafür zahlen werden. Unter diesen Bedingungen müssen die Dissidenten, ohne jedes mögliche Instrument des unmittelbaren Widerstands aufzugeben, darüber nachdenken, so etwas wie eine Gesellschaft in der Gesellschaft zu schaffen, eine Gemeinschaft von Freunden und Nachbarn innerhalb der Gesellschaft der Feindschaft und der Distanz.

Die Formen dieser neuen Klandestinität, die sich so weit wie möglich von den Institutionen unabhängig machen muss, müssen von Zeit zu Zeit überdacht und erprobt werden, aber nur sie können das menschliche Überleben in einer Welt garantieren, die sich einer mehr oder weniger bewussten Selbstzerstörung verschrieben hat.

Quelle (deutsch): Wochenblick

Original auf Italienisch: Quodlibet

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