Abgesehen von dem derzeitigen Stress mit meiner Arbeit, zwei
Wohnungen und Erkrankung, ist, wie so oft, meine Muse in den Wirbeln des Ozeans
verschollen gegangen. Meine Muse ist natürlich männlich, seine Ambivalenz
treibt mich in die dunklen Ecken meiner Seele, meines Ichs. Heute ist der
Himmel voller Geigen, meine Künste werden gerühmt, ein Thron gebaut, auf dem
ich Platz nehmen soll, um mich Morgen direkt die Fahrt zur Hölle betreten zu
lassen, mich in die Tiefe zu stürzen, zum Zwecke sich selbst verflüchtigen zu können. Übermorgen geht die Sonne wieder auf. Solch eine Muse
mag anstrengend, für kreative Prozesse kann sie jedoch durchaus bereichernd
sein.
Es erschreckt die Muse, meine Klarheit,
meine Ehrlichkeit, meine Kreativität,
doch vor allem meine Wertschätzung ihr gegenüber, so zerschellt sie am Fels, läuft
davon, ward nicht mehr gesehen, tobt, findet den Weg nicht zurück, denn
Zuneigung kennt und erträgt sie nicht. Ob sie von nun an ganz verschwunden ist, weiß ich nicht, jedoch kann ich niemanden aufhalten, der sich verflüchtigen
will.
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