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Dienstag, 24. Oktober 2017
Walter Benjamin: Faschismus
"Der Faschismus versucht, die neu entstandenen proletarisierten Massen
zu organisieren, ohne die Eigentumsverhältnisse, auf deren Beseitigung
sie hindrängen, anzutasten. Er sieht sein Heil darin, die Massen zu
ihrem Ausdruck (beileibe nicht zu ihrem Recht) kommen zu lassen. Die
Massen haben ein Recht auf Veränderung der Eigentumsverhältnisse; der
Faschismus sucht ihnen einen Ausdruck in deren Konservierung zu geben. Der Faschismus läuft folgerecht auf eine Ästhetisierung des
politischen Lebens hinaus. Der Vergewaltigung der Massen, die er im
Kult eines Führers zu Boden zwingt, entspricht die Vergewaltigung einer
Apparatur, die er der Herstellung von Kultwerten dienstbar macht. Alle
Bemühungen um eine Ästhetisierung der Politik gipfeln in einem Punkt.
Dieser eine Punkt ist der Krieg." ( Walter Benjamin: Das Kunstwerk im
Zeitalter der Reproduzierbarkeit, Nachwort)
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