Sonntag, 21. März 2021

Giorgio Agamben - An welchem Punkt stehen wir? Die Epidemie als Politik

 

Giorgio Agamben, einer der größten Totalitarismus-Forscher unserer Zeit, hat ein neues Fachbuch zur Krise geschrieben "An welchem Punkt stehen wir? Die Epidemie als Politik". Gestern kam es hier an. Wie alle seine Bücher verspricht es hochspannend und aufschlussreich zu sein, nach dem Lesen mehr dazu, hier erst einmal das Inhaltsverzeichnis:
1. Die Erfindung einer Epidemie
2. Ansteckung
3. Klarstellung
4. An welchem Punkt stehen wir?
5. Überlegungen zur Pest
6. Die Epidemie zeigt, dass der Ausnahmezustand zur Norm geworden ist
7. Soziale Distanzierung
8. Eine Frage
9. Das nackte Leben
10. Neue Überlegungen
11. Die Wahrheit und die Lüge
12. Die Medizin als Religion
13. Biosicherheit und Politik
14. Polemos epidemios
15. Requiem für die Studierenden
16. Zwei schändliche Wörter
17. Das Recht und das Leben
18. Notstand und Ausnahmezustand
19. Ein gesichtsloses Land
20. Was sind Furcht und Angst?
 
Weitere hervorragende Fachbücher Agambens sind u.a. "Was von Auschwitz übrig bleibt", "Ausnahmezustand",  "Homo sacer"
 

 Klappentext

Die Bedrohung durch das Covid-19-Virus wird uns nicht nur als globabler Gesundheitsnotstand in Erinnerung bleiben, sondern auch als Verschärfung einer bestehenden demokratischen und staatspolitischen Krise.
 
Im Namen der öffentlichen Gesundheit hat sich in vielen Ländern ein Regierungsstil durchgesetzt, dessen Angelpunkte der Erlass von Notverordnungen von zweifelhafter verfassungsmäßiger Richtigkeit war. Der Ausnahmezustand ist zum Normalzustand geworden. Einer der Ersten, der gegen diese Entwicklung seine Stimme erhob, war der heute bedeutenste Theoretiker der Staatskrisen: Giorgio Agamben
 
Seine anfängliche Empörung geht im Verlauf seiner Wortmeldungen, die hier nachzulesen sind, in die tiefere Analyse der neuen politischen Konstellation der "Biosicherheit" über: eine Verbindung des juristisch-politischen Dispositivs des Ausnahmezustands mit der Wissenschaft, insbesondere mit einer sakralisierten Medizin, und den digitalen Technologien. Eine Gesellschaft, die sich vom Prinzip der "sozialen Distanzierung" leiten lässt und im ständigen Ausnahmezustand lebt, kann, so Agambens Befund, keine freie Gesellschaft sein. Was auf dem Spiel steht, sei nicht weniger als die Abschaffung des öffentlichen Raums in seiner Gesamtheit.
 
Giorgio Agamben: An welchem Punkt stehen wir? Die Epidemie als Politik, Verlag Turia+Kant Wien, 2021, ISBN 978-3-85132-996-4
 
Italienische Originalausgabe: A che punto siamo? L´ epidemia  come politica, 2020 bei Quodlibet, Macerata 2020 
 
  

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