Samstag, 4. April 2020

Coronatagebuch

Während letztes Wochenende Spaziergänger und Radfahrer die nahen Ausflugsziele noch genossen, sich über die Sonne und das Erwachen der Natur freuten, war die Stimmung heute gedrückt, depressiv, nur wenige lächelten oder sprachen miteinander, vielmehr wirkten die Menschen wie Gefangene bei ihrem Hofgang.

Für gewöhnlich habe ich bereits nach kurzer Zeit des Laufens oder Radfahrens den Stadtwald, den Rhein oder die Felder nahezu für mich allein, doch in den Zeiten der Ausgangsbeschneidung ist es schwer, ruhige Gebiete zu finden.

Die Kirschblüte bricht bereits aus, kein Mensch bemerkte sie, selbst in mir konnte sie heute nicht die übliche Verzückung auslösen, schien sie in ihrer Form doch wie steckengeblieben. Nächste Woche wird die Blüte ihre volle Pracht entfalten und die Plantagen in Weiß tauchen. Heute blieb der Fotoapparat auf dem Gepäckträger.

Im Haus ist es still, kein Frühstück, kein Gespräch tönt von den Balkonen, selbst die Kinder über mir, die sonst am Wochenende gerne einmal durch die Wohnung toben, sind nicht zu hören.

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