Sonntag, 27. Juli 2014

Der Gewaltbegriff

Wenn die Philosophie oder Soziologie von Gewalt spricht, meint sie in der Regel physische Gewalt. Leider klammern diese Theorien, den Tatbestand der psychischen Gewalt aus. Aus der Sozialarbeit und psychotherapeutischen Praxis weiß man, dass psychische Gewalt aber dieselben, wenn nicht sogar noch schlimmere Auswirkungen hat und gravierende Spätfolgen hinterlässt, wie körperliche oder sexuelle Gewalt. Das Strafgesetzbuch bietet wenig Handhabe gegen psychische Gewalt. Es gibt den Tatbestand der Bedrohung oder der Verleumdung, ansonsten kaum Möglichkeiten Täter zu bestrafen. Stalking wird inzwischen zwar bestraft, jedoch unter der Voraussetzung, dass das Opfer nachweist, dass es sein Leben aufgegeben hat (wie Wohnort, Arbeitsplatz) und weiterhin verfolgt wird. Hier geht der Täter- in seiner extremsten (gewalttätigsten) Weise vor den Opferschutz. Für Mobbingopfer gibt es nach wie vor keinen Schutz, von Kindern, die psychischer Gewalt ausgesetzt sind, ganz zu schweigen. Inzwischen gibt es Studien zum Thema, in denen Opfer, die körperliche, sexuelle und psychische Gewalt erlebten, die psychische häufig als die gewalttätigste benannten.

Es ist deswegen dringend erforderlich, den Begriff der Gewalt auch in der Soziologie und Philosophie, um psychische Gewalt zu erweitern und weitere Forschungen und Studien zu betreiben, Grenzen zu definieren; nicht jedes Fehlverhalten führt direkt zu Dauerschäden des Opfers, psychische Gewalt ist in der Regel durch die Dauer des Stresses gekennzeichnet. Ich halte es deswegen für erforderlich, damit psychische Gewalt erkannt werden kann, ihren Opfern Rechnung getragen wird und das Strafgesetzbuch entsprechend erweitert werden kann.

Sonntag, 20. Juli 2014

Amalgam

Als mir das Amalgam aus den Zähnen gebohrt wurde, fühlte ich mich leicht und frei, ich schwebte förmlich. Ob dies das Resultat der Entfernung des Giftes war oder ob ich über die Schleimhäute meiner Mundhöhle, das frei wirbelnde Amalgam aufnahm und lediglich high davon wurde, entzieht sich bis heute meiner Kenntnis.

Montag, 7. Juli 2014

Geschafft

Ich habe das ganze Wochenende daran gesessen, das Essay Wahrnehmung und Macht noch einmal zu überarbeiten, leider habe ich niemanden gefunden, der sich imstande fühlte, es noch einmal durchzuschauen, das ist auch nicht leicht, wenn das Thema neu ist. Ich denke, es ist trotzdem nachvollziehbar formuliert, ich bin kein Freund von Fach- und Fremdworten, es soll ja schließlich jedem zugänglich sein.

Obwohl ich das Thema nur angerissen habe, ist es für einen Onlineartikel doch ziemlich lang geworden, aber wer sich dafür interessiert, wird es trotzdem lesen. Es erscheint am 4. August auf KUNO.

Dienstag, 1. Juli 2014

Macht und Wahrnehmung

Mein nächstes Essay ist so gut wie fertig, es fehlt noch der Feinschliff und ist ziemlich lang geworden.

Es gibt erste Einblicke in die Wahrnehmung von Macht, in nicht-physische Gewalt sowie in Manipulation und Wahrnehmungsverzerrung, mit deren Hilfe ein Widerstand des Untergebenen auch ohne körperliche Gewalt nahezu unmöglich gemacht wird.

Ich will mich noch nicht eindeutig in Begrifflichkeiten festlegen, jedoch scheinen mir im Moment die Differenzierungen, die  Max Weber zwischen Macht, Herrschaft und Gewalt aufstellt, am geeignetsten, um klare Trennlinien zu ziehen. Andere Autoren neigen zu diffusen Vermischungen bei den Definitionen, sodass nach ihnen eine fehlerfreie Analyse nicht möglich zu sein scheint, auch wenn sie in der Abstraktion logisch erscheinen mögen, nutzen sie in der Detailarbeit wenig und sind nicht haltbar.

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